Es ist 23:50, als ich den letzten Anruf entgegen nehme. Wir sprechen 30 Minuten miteinander. Insgesamt nehme ich 10 Anrufe entgegen und spreche mit 9 Menschen (einmal ist nur Stille am anderen Ende der Leitung). Der kürzeste Anruf dauert 47 Sekunden, der längste 50 Minuten. Der Durchschnitt liegt bei circa 20 Minuten Gesprächszeit.
16:00 Uhr war es so weit. Dreizehn Menschen wählten eine ihnen zugeloste Nummer und bei dreizehn anderen klingelte das Telefon. Und dann wurde telefoniert. Ein Schüler telefonierte mit einer Schauspielerin, ein freier Theatermacher mit einem Lehrer für darstellendes Spiel, zwei Theaterpädagoginnen miteinander.
In den meisten Fällen kannten sich diese Personen vorher nicht. Zwei ehemalige Kommiliton*innen nutzen das Telefonat zum gegenseitigen Update, zwei Kolleginnen ließen sich neue Partner*innen zu losen.
Am Anfang stand wohl bei Vielen eine Unsicherheit. Wer ruft mich an und worüber sollen wir reden? Aber dann entstanden Gespräche die teilweise über eine Stunde dauerten. Es ging um Unsicherheiten in der aktuellen Situation, Ideen wie Theater gerade funktionieren kann, das Entdecken von Parallelen in den verschiedenen Arbeiten, auch wenn man sich noch nie gesehen hat. Vor allem aber war es schön, einmal jemand Neuen kennen zu lernen und intensiv ins Gespräch zu kommen.
Auf Theaterfestivals nehmen wir uns immer wieder vor, Menschen miteinander ins Gespräch zu bringen, die sonst nicht miteinander reden würden. Beim DISTANZ-LOS-GEHEN gelingt dies selbstverständlicher, einfacher und umfangreicher, als es auf einem Festival möglich wäre. Allein schon deshalb, weil die räumliche Trennung plötzlich keine Rolle mehr spielt. Und ein Gespräch zwischen Schüler*innen und Schauspieler*innen passiert in dieser Selbstverständlichkeit und in der Hierachiearmut des gemeinsamen Flanierens, wohl nur wenn man zusammen am Lagerfeuer sitzen kann.
Aus den Gesprächen entstehen Postkarten für ein ARCHIVDERISOLATIONS-THEATER-IDEEN. Diese veröffentlichen wir auf unserem Blog, sobald sie eintreffen. Solltest du noch Anmerkungen zu dem Format und deinen Erfahrungen haben, schreibe gerne an vincent@geheimedramaturgischegesellschaft.de.
„Mit dem Format
„Time – out! – Ein unterbrochenes Public Viewing“ zur
Inszenierung „Scream – ein populistisches Mashup“ vom
Jungen Enseble Stuttgart haben wir am 13. April 2020 die „Woche der
nicht-infektiösen Begegnungsformate“ eröffnet.
Die größte
Faszination für uns und die Teilnehmenden war, dass sich in diesem
Format tatsächlich der Wunsch nach tatsächlicher Begegnung, die wir
mit dieser Woche herstellen wollen, erfüllte.
Mit den
Produktionsteams (Sascha Flocken / Regie, Anna-Lena Hitzfeld /
Spielerin, Gerd Ritter / Spieler und Lucia Kramer / Dramaturgie) und
35 Teilnehmenden aus – „Hildesheim, Flensburg, meinem WG
Zimmer in Weimar, Erfurt, einem Stuhl in Bremen, Ulm Zentrum,
Stuttgart, Frankfurt am Main, Schönaich, neben Böblingen,
Freiburg, Stuttgart, Stuttgart Süd, Berlin (4x), Wiesbaden,
Paderborn, Gießen, Ulm, Hamburg, Regensburg, Lübeck, Degerloch,
Kiel, dem Auto auf einem P&R Parkplatz bei Rösrath und dem
(unbenutzten) Bett meines Sohnes in Stuttgart“ (Gesammelte
Verortungen im Chat) – tatsächlich zu einer Gemeinschaft der
Guckenden und kamen in den Genuss einer kollektiven
Theater-Seh-Erfahrung.
Der parallel
laufende Chat, aber besonders auch die Möglichkeit des Time Outs –
also das Anhalten des Streams, um für genau 5 Minuten über eine
aufkommende Frage zu diskutieren –, waren Momente, in denen
Liveness spür- und reflektierbar wurde. Nach dem Ende des Streams
blieben wir noch über eine Stunde im gemeinsamen Raum und
diskutierten übrig gebliebene Fragen und Eindrücke.“
Am 7. März begleiteten Tobias und Willi das Zwischenarbeitstreffen der Hildesheimer Bewerbung um den Titel „Europäische Kulturhauptstadt 2025“. Nach dem erfolgreichen Einzug in die Endauswahl waren Vertreter*innen aus Kultur, Politik, Soziales, Wirtschaft und Sport eingeladen, sich über die kommenden Schritte informieren zu lassen und inhaltlich mitzudenken.
Die Geheime Dramaturgische
Gesellschaft gestaltete Reflexionsflächen, auf denen die Teilnehmenden ihre
Gedanken und Hintergründe verschriftlichen konnten. So wurde z.B. nach der
persönlichen Einstellung zur Kulturhauptstadtbewerbung und der schlimmsten
Befürchtung dem Prozess gegenüber gefragt. Auf der „Wand der steilen Thesen“ wurden
Ideen und O‑Töne aus den Arbeitsgruppen in zugespitzter Form an die
Tagungsgemeinschaft zurückgespielt.
Insgesamt wurde ein großes
Bedürfnis seitens der Teilnehmenden sichtbar, nicht nur punktuell eingebunden
zu werden, sondern aktiv mitzugestalten. Daran schließt sich die Frage an, wo
im weiteren Verlauf ausreichend Räume und Zeiten für Partizipation sind – und
wie an die Stelle einer Rhetorik des „Mitnehmens“ und „Abholens“ ein
inklusives, diverses und verbindendes Stadtprojekt treten kann. An Ideen und
Motivation, das wurde an diesem Samstagnachmittag deutlich, mangelt es nicht.
Wand der steilen Thesen
1. Beet-hoven – wir brauchen eine
Rüben-Sinfonie.
2. Hildesheim ist abgehängter als
Chemnitz.
3. Wenn Europa die Idee ist, ist
eine 12-köpfige Jury die Realität.
4. Es gibt keine Zukunft ohne
Smartphone.
5. 500.000 € vom Land sind ein
unschlagbarer Startvorteil.
6. Das Leitungsteam ist divers.
7. Es braucht weniger EU-Flaggen
und mehr europäische Politik.
8. Viele Menschen sprechen
Englisch, aber nur wenige die Sprache des Managements.
9. Kunst ist das Gegenteil von
Nachhaltigkeit!
10. Flyer waren schon immer
rausgeworfenes Geld.
11. Verbindungen können lange
weilen.
12. Internationalität muss mehr
sein als ÖA.
13. Englische Übersetzung ist
eurozentristisch, wenn sie alleine steht.
14. Menschen wollen nicht
„mitgenommen werden“, sondern selbst entscheiden, ob sie mitgehen.
15. Der Hildesheimer an sich ist
stur und lebt zurückgezogen.
16. Es ist leichter, „alle“ zu
sagen, als alle aufzuzählen und mitzudenken.
17. Die Kulturhauptstadt löst
alle Probleme.
18. Wir brauchen Rampen als
Kunstprojekte.
19. Von der Kulturhauptstadt
werden nur die Kulturmanager profitieren, nicht die Hildesheimer*innen.
20. Zuckerrüben stehen für den
Beginn der industriellen Revolution, die uns heute die Lebensgrundlagen
zerstört, und für maximal ungesunde Ernährung.
21. Kunst darf verschwenderisch
sein, aber nicht zerstörerisch.
22. Kostenloser Bus- +
Bahnverkehr – dafür alle Kulturförderung verwenden! J
23. Deutsche wollen immer
irgendwo siegen.
24. Die Innerste und die
Bierbörse lassen Menschen aus Lissabon eher kalt.
25. Kulturhauptstadt sein heißt
auch zu wissen, was man mit „Kultur“ meint.
26. Kaffeefahrten holen
Senior*innen auch ab.
27. Die Leute sind so
interessiert, dass wir auch mehr Zeit gehabt hätten.
28. In der heutigen Zeit kann es nicht mehr darum
gehen, Widersprüche aufzulösen, sondern mehr darum, gerade diesen wertsch
Du studierst Theaterpädagogik, Darstellendes Spiel oder andere verwandte Fächer oder bist BerufsanfängerIn und hast Lust, die Leipziger Club Convention mitzugestalten?
Die Club Convention, das Festival der Theaterspielclubs des Schauspiel Leipzig, geht in die dritte Runde und findet vom 14. bis 17. Mai 2020 statt. Neben den Premieren der vier Theaterspielclubs ermöglicht ein fachspezifisches Rahmenprogramm aus unterschiedlichen Gesprächs‑, Begegnungs- und Feedbackformaten, einem Fortbildungs-Workshop für Fach-KollegInnen und einer großen Abschlussparty außerdem Raum und Gelegenheit für Vernetzung und Austausch.
Das Schauspiel Leipzig vergibt 7 Festival-Stipendien
Publikums‑, Feedback- und Fachgespräche – das Sprechen über Theater ist ein regelmäßiger Bestandteil theaterpädagogischer Praxis. Bereits im dritten Jahr gestalten die Theaterpädagoginnen des Schauspiel Leipzig das Festival in Kooperation mit der Geheimen Dramaturgischen Gesellschaft (GDG), die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Gespräche anzustiften und Räume zu schaffen, in denen jede/r gut und gerne über Theater reden kann.
Das Next-Generation-Programm der Club Convention will dir die Festivalteilnahme, den Austausch über aktuelle Themen der Theaterpädagogik und einen Einblick in die Arbeit der Theaterpädagogik am Schauspiel Leipzig und der GDG ermöglichen.
In einem Workshop lernst du verschiedene konkrete Gesprächsformate sowie grundlegende Ideen für eine bessere Gesprächskultur am Theater kennen. Mit diesem Rüstzeug gestaltest du dann gemeinsam mit Theaterpädagoginnen des Schauspiel Leipzig und Vertretern der GDG die Feedbackgespräche und das Festivalzentrum der Club Convention.
Im Stipendium inbegriffen: Festivalticket für alle Produktionen der Club Convention, Workshop und Festivalbegleitung mit der GDG, Teilnahme an allen Veranstaltungen des Rahmenprogramms, Unterkunft, Reisekosten.
Termine und Bewerbung:
Vorbereitender Workshop: 13. Mai 2020
Club Convention: 14.–17. Mai 2020
Bewerbungsfrist: 15. April 2020 mit CV und einem kurzen Motivationsschreiben zur Frage „Wie wollen wir über Theater reden?“ per E‑Mail an theaterpaedagogik@schauspiel-leipzig.de
Wir freuen uns auf deine Bewerbung!
Babette Büchele und Anne Tippelhoffer (Theaterpädagoginnen, Schauspiel Leipzig)
Tobias Gralke und Vincent Kresse (Geheime Dramaturgische Gesellschaft)
Der Bundesverband Freie Darstellende Künste lud Mitte
November in die Bundesakademie für
Kulturelle Bildung Wolfenbüttel ein, um sich für vier Tage dem Thema
Vermitttlungskunst zu widmen, in Austausch zu treten und Theorie und Praxis
miteinander zu diskutieren. Auch wir waren eingeladen, uns mit einem Impuls zu
beteiligen. David und Josephine stellten unter dem Titel „Vertraut auf die
Kunst und das Publikum“ das GDG-Konzept der Gesprächsarchitekturen vor.
Skulpturen des unbeschriebenen Blattes
So wurden beim „Rücksitz“ individuelle Vermittlungsbegriffe
besprochen, in einem kurzen Vortrag der Umgang der GDG mit den daran geknüpften
Fragen erläutert und anschließend mit Hilfe des „Unbeschriebenen Blattes XXL“
überlegt, welche Bezugsgruppen eigentlich welches Interesse an Vermittlung
haben. Im Fahrstuhl wurde notiert, worüber wir noch sprechen müssen und auf den
Toiletten alternative Begriffe für Vermittlung gesucht (Vorschläge z.B.:
Anstiftung zur Selbstermächtigung und Lebenskunst, Kontaktanbahnung, Zugang,
Irritation, Einstimmung, Erfahrung).
Es war wunderbar, Teil dieses intensiven Austauschs gewesen zu sein, spannende Denkimpulse bekommen zu haben und tolle Kolleg*innen kennen gelernt haben zu dürfen. Das Treffen war der Auftakt des Programms „Performing Exchange“ – wir sind gespannt und freuen uns sehr auf die noch kommenden Veranstaltungen der Reihe.
Vom 14.–19. Oktober 2019 waren wir zu Gast auf
dem 4. „Wildwechsel“ – dem wichtigsten Kinder- und Jugendtheaterfestival der
ostdeutschen Bundesländer –, dass dieses Jahr in Parchim stattfand. Wir schlugen
unser Basislager auf und gestalteten die Fachforen zu den einzelnen
Inszenierungen genau wie spielerische Gesprächsimpulse im Anschluss an die
Aufführungen.
Das „Wildwechsel 2019“ war ein in vielerlei
Hinsicht besonderes Festival. Auch wenn das Thema der angeschlossenen
ASSITEJ-Werkstatt – „Theater im ländlichen Raum“ – wenig mit der
mecklenburgischen Kreisstadt Parchim (immerhin 19.000 Einwohner*innen) zu tun hat: Es war eine organisatorische Leistung, ein
solches Festival dort stattfinden zu lassen. So steht in Parchim zwar das einzige staatliche
Kinder- & Jugendtheater Mecklenburg-Vorpommerns – der Bühnensaal aber ist
nicht mehr bespielbar und wird nur noch als Lager benutzt. Das Festival verteilte
sich dementsprechend auf den Malsaal und die Theaterbar, auf den Marktplatz, in
die Stadthalle und in diverse Klassenzimmer in und um Parchim herum.
So bestanden auch
viele Gelegenheiten zum Austausch mit der Stadtbevölkerung, die sich sehr
präsent, offen und interessiert am Festivalprogramm zeigte. Beim feierlichen
„Parchim Dinner“, beim künstlerischen Stadtspaziergang und am Rande von
Aufführungen mischten sich angereiste Fachbesucher*innen mit Kindern,
Jugendlichen und Erwachsenen aus der Stadt. In den Gesprächen wurde deutlich:
Viele Menschen in Parchim gehen gerne in ihr Theater und nehmen eine solche
Festivalwoche mit Inszenierungen aus Berlin, Leipzig, Chemnitz und anderen
Städten dennoch dankbar an und auf. Die im Landtagswahljahr 2019 viel
diskutierte Transformationsgeschichte der neuen Bundesländer schien nicht nur
in diesen Gesprächen relevanter denn je. Als im Rahmen der Chemnitzer
Aufführung „Aufstand der Dinge“ gefragt wird, wer im Publikum „aus der DDR“
komme, meldeten sich fast alle Kinder.
Am letzten Abend wurden in der Parchimer Stadthalle die Preise vergeben, erstmals von keiner Fachjury, sondern von jeweils einer eigenen Kinder- und Jugendjury. DJ Hajo erfüllte noch bis in die Nacht jeden einzelnen Musikwunsch und sorgte für einen mehr als würdigen Festivalabschluss. Jetzt ist das „Wildwechsel“ erstmal vorbei – aber es bleibt eine der wichtigsten kulturpolitischen Aufgaben, mit solchen Festivals die Regionen abseits der Zentren aufzusuchen. In diesem Sinne: Wir freuen uns auf das nächste „Wildwechsel“!
Text: Tobias Gralke
Fotos: GDG
Quartett: Theater für junges Publikum
Was vermisst du hier? Wen hast du heute schon getroffen?
Am Sonntag den 22.09. gestalten wir auf dem SDL um 15:30 die Openair-Eröffnung. Wir wollen dafür ein Stück inszenieren. Alle gemeinsam, draußen und ungeprobt. Wir wollen uns den Raum des Festivals erschließen. Wir wollen zu einer Gemeinschaft werden. Einer Gemeinschaft mit Kopfhörern.
Daher bitten wir alle Teilnehmenden des Festivals sich im Vorfeld folgende Datei auf ein mobiles Audioabspielgerät (also ein Handy oder ein MP3-Player) zu laden:
Auftakt-SDL19 MP3 (Es handelt sich um eine ZIP-Datei welche vor Verwendung noch entpackt werden muss)
Wir freuen uns auf eine fantastische Woche mit guten Gesprächen, einem diskursiven Basislager und einer kollektiven Auftaktchoreografie.
Credits:
Stimmen: Kira Tschernjak, Fabius Walldorf, Florian Schade, Helene Haase, Johanna Engel, Noah Kolberg Musik: The Fisherman ‑Don’t be afraid of the ghosts Pipe Choir Records – Stand Up Elexive – Tonic and Energy via Soundcloud Schnitt: Saskia Scheffel
Der letzte Applaus ist verhallt, die Tribüne im Schlosshof ist abgebaut und die Kostüme wandern in den Fundus. Das Sommertheater des Theater am Markt in Eisenach ist für dieses Jahr vorbei. Zum Abschluss der Produktion gab es Sekt. Und einen Reflexionsworkshop mit Stephan und Saskia.
Der Workshop stand im Zeichen der Arbeit. Wie haben wir
gearbeitet? Haben wir uns überarbeitet? Wie wollen wir arbeiten? Im Rücksitz
wurden zunächst gegenseitig die Höhen und Tiefen der anderen nachvollzogen.
Beim Sprachziergang ging es um Arbeitsstrukturen, Abläufe
und interne Kommunikationsstrukturen. Was braucht es mehr? Was weniger? Und wo
steckt noch Potenzial? Es wurde unter anderem über Mehrfachbelastung und
Transparenz gesprochen. Die eigenen Meinungen konnten anschließend in
verschiedenen Raumdiagrammen auf dem Marktplatz auf ihre Breitenwirksamkeit
untersucht werden. Die wohl größte Einigkeit herrschte bei der Forderung, dass
bitte zukünftig jede*r sein Geschirr abspülen soll.
An der Tafel des großen Fressens musste zunächst jede*r
seinen Platz finden. Kenne ich alle Sponsoren des Sommertheaters? Sehe ich mich
später Beruflich am Theater? Wo liegen meine Grenzen? Die Platzschilder sorgten
für diverse Diskussionen an der Kaffeetafel.
Doch vor allem floss der Sekt und später auch einige Tränen.
Es gab bewegte Toasts auf das Sommertheater, auf das tolle Ensemble, den
Enthusiasmus aber auch auf das Übertreten der eigenen Grenzen. Es gab
emotionale Abschiede und Vorfreude aufs nächste Jahr.
Wir freuen uns, dass wir dabei sein durften.
Saskia und Stephan sind bereit für den Workshop
Vorbereitungstreffen und Konzeption des Workshops mit Aufführungsbesuch
Vom 19.–21. Juli war Tobias als
Vertreter der GDG am Staatstheater Karlsruhe zu Gast. Das sogenannte
„Volkstheater“ ist dort seit einigen Jahren eine eigene Sparte für Theater mit
nicht-professionellen Darsteller*innen. An diesem Wochenende wurden beim
jährlichen „Volkstheaterfestival“ die neuen Arbeiten von insgesamt acht
Theaterlaboren gezeigt. Wir gestalteten die Nachgespräche zwischen Publikum und
Produktionsteams.
So divers wie die Gruppen, so
verschieden waren auch die Gespräche: Bei manchen stand konstruktives Feedback
im Vordergrund, bei anderen das Formulieren offener Fragen. In einigen ging es
um die individuelle Seherfahrung, in wieder anderen um die Begegnung zwischen
Menschen verschiedener Altersstufen. Über vielen Gesprächen stand darum die Frage,
wie ein gleichberechtigter Austausch zwischen allen Teilnehmenden einer
Aufführung aussehen kann. Alle waren stark besucht und mit dem letzten Wort
nicht zu Ende.
Teilnehmende beim Format Rücksitz
Am Sonntag zog die Festivalgemeinde
in die Stadt, wo in einem zwischengenutzten Raum die letzte Aufführung
stattfand. An ein offenes Stückende schlossen wir die „Kartographie“ an: Alle Teilnehmenden waren eingeladen, den Raum
mit Fragen, Gedanken und Anmerkungen zu markieren und an den jeweiligen Orten
ins Gespräch zu kommen. Drinnen war es noch heißer als draußen. Es gab Pizza
für die Spielenden. Und was von dort an Gesprächsanfängen mitgenommen wurde,
wissen die Post-Its, die geblieben sind.