Festivalbegleitung

Die GDG begleitet Festivals von Anfang bis Ende – und in manchen Fällen auch über mehrere Ausgaben des Festivals hinweg. Wir übernachten dort, wo die Teilnehmenden schlafen, essen die Festivalverpflegung und begeben uns in die Raucherecke, wir besuchen Veranstaltungen und gehen am Abend mit in die Kneipe. Dabei suchen wir den Kontakt zu Menschen mit denen wir vorher noch keinen Kontakt hatten.

Das mag banal klingen, bildet aber die Grundlage für unsere Arbeit, denn aus diesen Erlebnissen ergibt sich die Basis für Gespräche und Strukturbeobachtungen.

Begleitung heißt auch, dass wir Diskurse nach dem Ende des Festivals weiterdenken, unsere Erfahrungen in Reflexionsprozesse einfließen lassen oder Diskussionen anregen.

Das Basislager

Das Basislager ist ein Ort für Begegnungen, Gespräche und Ausgangspunkt unserer Aktivitäten auf dem Festival. Das gesamte Festival über sind wir hier anzutreffen und bieten uns als permanente Gesprächspartner an. Gemeinsam mit allen Festivalteilnehmenden entsteht hier im Laufe des Festivals eine Festivaldokumentation.

Wir dokumentieren großflächig und öffentlich Gespräche, geben die Möglichkeit Gedanken zu den Aufführungen in Worte zu fassen oder die Lieblingsszenen zu malen. Man kann zu anderen Meinungen Stellung beziehen oder Diskussionen zu den Aufführungen nachvollziehen.

Darüber hinaus ist hier Raum das Festival und seine Strukturen zu be- und hinterfragen. Hier kann man gemeinsam Ideen spinnen was ein Festival sein kann oder sein sollte, welche Strukturen dafür nötig sind und die bestehenden ständig zur Disposition zu stellen.

Preisverleihung

In unserer Preisverleihung lassen wir das Festival noch einmal Revue passieren, erinnern uns an die kleinen und die großen Momente, küren das beste Einlasslicht oder die politisch inkorrekteste Inszenierung. Über den ganzen Zeitraum des Festivals gibt es die Möglichkeit im Basislager Preiskategorien vorzuschlagen.

Wir machen Theater. Wir schauen Theater. Wir sprechen über Theater. Wir finden Sachen gut und wir finden Sachen schlecht. Darüber wollen wir offen reden. Das ganze Festival über suchen wir das Gespräch mit uns fremden Menschen und versuchen Gespräche anzustiften. Doch am Ende wollen wir auch mal selbst reden. Wir sind subjektiv und uns dessen bewusst. Diese Gespräche holen wir ins Licht der Bühne. Warum? Weil wir nur so einen Anfang machen können. Denn es geht uns um ein Anderes, offeneres Sprechen über Theater zwischen Theaterschaffenden. Wir wollen uns aufs Glatteis begeben. Für 90 Minuten sitzen wir am Tische, ziehen Preiskategorien und verleihen Preise in Form von gold glänzenden Bierdosen.

Feedbackbrief

Neben dem Anstiften von Gesprächen über Aufführungen und dem Schaffen von Gesprächsräumen ist es Teil unseres Selbstverständnisses das Festival und seine Strukturen zu beobachten und zu befragen. Diese Festivalbeobachtungen wollen wir mit den Festivalorganisator_innen sowie dem Festivalteam in Form eines Briefes teilen. Es ist ein offener Brief, der gerne weitergegeben und verbreitet werden darf.

Unser Anliegen mit dem Feedbackbrief ist es, strukturelle Fragen offen zu stellen und die Diskussionen über diese transparent zu gestalten. Dabei geht es vor allem auch darum, grundsätzlich über Festivals und wie wir diese eigentlich gestalten wollen nachzudenken. Daher wollen wir diese Fragen auch nicht nur mit den jeweiligen Festivalausrichter_innen, sondern mit dem Kreis aller potentiell an diesem Festival Interessierten diskutieren und möchten mit unseren Briefen einen Anlass schaffen, miteinander ins Gespräch zu kommen. Der Brief ist als Anstoß für eine Reflexion und das Weiterdenken des jeweiligen Festivals zu verstehen.